03 - 13 Mai 2021
Begehbare Videoinstallation nach Ruth Klüger / Beginn jeweils 13:30 - 15:30 / 17:30
Koproduktion makemake produktionen & Theaterverein Odeon
In Kooperation mit Theater Nestroyhof/Hamakom & Milieu Kino
Eröffnung: 3.5.2021
Termine: 4.5. & 5.5. sowie 7.5.-13.5.2021
Beginnzeit jeweils 13:30/15:30/17:30
Ursprünglich als Stationentheater geplant, werden vier Orte nun als Installation begehbar. Die Spieler*innen sind per Videoinstallation zu sehen, die Stationen sind live betretbar und erfahrbar – ein Theatererlebnis so weit abseits des Bildschirms wie derzeit möglich.
Erinnerung ist Beschwörung, und wirksame Beschwörung ist Hexerei. Ich bin ja nicht gläubig, sondern nur abergläubisch. Ich sag manchmal als Scherz, doch es stimmt, daß ich nicht an Gott glaub, aber an Gespenster schon. Um mit Gespenstern umzugehen, muß man sie ködern mit Fleisch der Gegenwart.
Ruth Klüger 1931-2020
Unerlöste Gespenster bewegen sich durch die Zwischenräume des (Un)vergleichbaren. Brücken von Einmaligkeit zu Einmaligkeit. Hier ist ein Schnittpunkt, hier bieten sich auch Vergleiche an, die nicht nur Unterschiede sind. Auf dem Pflaster des zweiten Bezirks navigiert die Inszenierung entlang Ruth Klügers autobiografischer Aufzeichnungen. Beginnend im Wien der 1930er Jahre bis in die Gegenwart. Wir fangen mit dem an was blieb.
(Aufführungsrechte: Wallstein Verlag GmbH, Göttingen)
Konzept: makemake produktionen, Kathrin Herm, Max Kaufmann, Eva Grün, Mirjam Mercedes Salzer | Regie: Sara Ostertag, Kathrin Herm | Musik: Martin Hemmer | Ausstattung: Max Kaufmann, Eva Grün, Mirjam Mercedes Salzer | Bau und Bespielung Milieu Kino: Max Kaufmann | Dramaturgie: Anita Buchart | Produktionsleitung: Julia Haas | Videoregie, Videoproduktion, Schnitt: Alex Lazarov | Kamera: Clemens Hillinger, Alex Lazarov | Tonmeister: Johannes Kollman | Colour Grading: Marin Lazarov | Regieassistenz: Luca Perfahl | Hospitanz: Lisanne Berton, Lena Knapp, Sabine Rechberger, Lisa Varouxis | Medienarbeit: Jolly Hager
Spieler*innen: Alireza Daryanavard, Martin Hemmer, Anne Wiederhold, Emma Wiederhold
Rahmenveranstaltung zu WEITER LEBEN:
RUTH KLÜGER ERINNERN
Termin: 6.5. 2021, 18:00
Ort: Stream auf der Webseite von Theater Nestroyhof/Hamakom
Nach dem für sie selbst unerwarteten Erfolg von WEITER LEBEN begann Ruth Klüger mit über 60 Jahren nochmal ein ganz neuartiges öffentliches Leben. Ihre poetisch kritische Stimme als Autorin, Rezensentin und Vortragende wuchs international zunächst im deutschsprachigen Raum, in Europa und später auch in Amerika. Nach dem geglückten Aufenthalt in Göttingen fasste sie Mut, zumindest gastweise für kürzer oder länger auch wieder ihre Geburtsstadt Wien aufzusuchen – die Stadt, aus der als Kind die Flucht nicht gelungen war, die ihr zutiefst unheimlich blieb und die ihr trotz einer beinahe erdrückenden Zahl an Ehrungen durchaus auch unfreundlich begegnete, wie in UNTERWEGS VERLOREN nachzulesen ist. Trotz ihrer Erfahrungen voll Offenheit und begabt für Begegnungen, wo immer sie hinkam, knüpfte Ruth Klüger auch hier in Wien persönlich und beruflich Bande und es wuchsen Freundschaften - ein je unverhofftes, im Kern stets radikal fragiles, biografisches Glück für ihr/e Gegenüber.
Es erinnern sich:
Eva Geber als Freundin, Begleiterin und teilweise Koordinatorin ihrer medialen Präsenz in Wien.
Herbert Ohrlinger als ihr Verleger beim Zsolnay Verlag.
Doron Rabinovici als Autor- und Forscherkollege.
Renata Schmidtkunz als ihre Filmemacherin und Interviewerin.
Daniela Strigl als engagierte Kollegin aus Literaturwissenschaft und -kritik.
Sowie Sabine Kock, Literaturwissenschaftlerin und Philosophin, die während ihrer Gastprofessur 2003 Teil des Wiener Freundinnenkreises um Ruth Klüger wurde.
Dank an
die Kulturabteilung der Stadt Wien, das BMKÖS - Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport, den Zukunftsfonds der Republik Österreich, den 2. Bezirk-Leopoldstadt sowie den Otto Maurer Fonds Österreich