Buchpräsentation von Sven Hartberger

Geöffnet ab 18 Uhr, Beginn: 18.30 Uhr

 

Lasst Euch nicht täuschen!

Ein Brief an die Letzte Generation

»An die Letzte Generation« ist der Brief adressiert, den Sven Hartberger im Postfach von Klara Wasser, der Sprecherin der Bewegung, landen lässt. Das Schreiben versucht, den jungen Leuten klarzumachen, dass ihr Aktivismus zu spät kommt und an der falschen Stelle ansetzt. Sein Autor verbirgt sich hinter dem halblustigen Pseudonym Bendus Zankler, aber Klara hat schon nach der Lektüre des ersten Absatzes keinen Zweifel: Der Text ist vom alten Gurker. Alfred Gurker zählt zu Europas einflussreichsten Politikberatern. Präsidenten, Kanzler und Minister nehmen seine Dienste ebenso in Anspruch wie die CEOs des big business in Gewerbe und Industrie, die Führer von Unternehmerverbänden und Gewerkschaften und die Leiter von großen Lobbyingorganisationen.
Gurkers Absicht ist es also, die Letzte Generation über die vollkommene Sinnlosigkeit ihres Tuns ins Bild zu setzen und nimmt die grundlegenden Irrtümer ihrer Zielsetzungen ins Visier. Mit seinem Insiderwissen zeigt er, warum die Erreichung dieser Ziele vollkommen ausgeschlossen ist. Er meint es gut mit den jungen Leuten, die er von ihrem Irrweg abbringen will.  Für seine Bemühungen hat Gurker ein persönliches Motiv: Seine Tochter Lena ist in der Bewegung aktiv, auch sie schüttet Tomatensuppe auf Panzerglasscheiben, klebt sich auf Autobahnen und heckt für die nahe Zukunft bereits neue Aktionsformate aus.
Gurkers Post stürzt Klara in ein tiefes Dilemma. Das Schreiben ist brillant formuliert und stringent argumentiert, es beruft sich auf eine Unzahl von ebenso spektakulären wie unleugbaren Tatsachen. Seine Überzeugungskraft ist nicht zu unterschätzen. Am liebsten möchte Klara den Brief unterdrücken, doch das kann sie mit ihrem Gewissen nicht vereinbaren, weil er nicht an sie, sondern an die Bewegung adressiert ist.
Klara vertraut sich mit ihren Zweifeln ihrer alten Freundin Lena an. Gemeinsam beschließen sie, Gurkers blendende Gedankenketten zu überprüfen. Kann es sein, dass sich hinter dem gewaltigen Gebirge von harten Fakten ein harmloser Papierdrache verbirgt? Ist es nicht vielleicht so, dass zwar die ins Treffen geführten Tatsachenbehauptungen jeder Überprüfung standhalten mögen, nicht aber die an sie geknüpften Schlussfolgerungen? Die beiden jungen Frauen beschließen, Gurkers Brief zu veröffentlichen – allerdings versehen mit ihren eigenen Anmerkungen.
Sven Hartbergers mitreißender Erzählung gelingt es, zwei gegensätzliche Perspektiven auf unsere Gegenwart mit Gewinn zu verhandeln: sowohl diejenige des defaitistischen Pragmatikers, der den vermeintlichen Tatsachen ins Auge blicken will, wie auch diejenige all derer, die von der Veränderbarkeit dieser Tatsachen überzeugt sind – und dafür auch zu kämpfen bereit sind. Ein dialogisches Pamphlet über die Möglichkeit und Notwendigkeit gesellschaftlicher Veränderung.

 

Purple Muscle Car

© Victoria Nazarova

Einlass ab 19.00, Beginn 20.00
Eintritt: Freie Spende

 

Seit Ende 2022 sind Purple Muscle Car unterwegs und nehmen ihr Publikum mit auf musikalische Reisen.

Oftmals führen diese in die urbanen Regionen dieser Welt, wo die Klänge der Jazzcafes, der Hip Hop-, Indie-, oder EDM-Clubs wie auch der großen Konzertsäle zu einem aufregenden Mix verschmelzen. Verfolgungsjagden auf kurvigen Küstenstraßen mit anschließender Versöhnung im Strandcafe stehen dabei ebenso auf dem Programm wie das gemütliche Cruisen mit Tempomat auf dem Freeway Richtung Sonnenuntergang, um noch das Midnight Special im American Diner zu erwischen. Die Diskokugel an der Autodach-Innenseite darf zu jedem Zeitpunkt aktiviert werden, und mit dem Teleskop aus dem Kofferraum kann spät nächtens die imaginäre Reise Richtung Milchstraße fortgesetzt werden.

Für gute Musik ist auf der Tour sowieso gesorgt! Die Kompositionen der beiden Piloten Fabian Rucker und Philipp Nykrin geben eingängig die Route vor, für spontane Zwischenstops bleibt aber immer Platz.
Der Rennstall von Purple Muscle Car ist mit einer fantastischen Crew besetzt: Navigator Alois Eberl bildet mit Rucker das Leadstimmen-Duo der Band, das mal im intensiven Zwiegespräch, mal in langen solistischen Ausflügen die Reiseleitung übernimmt. Mechaniker Herbert Pirker sorgt mit seiner unbändigen Spielfreude und Virtuosität für die notwendigen PS. Komplettiert von Nykrins Keyboard-Parts groovt die Band vielschichtig zwischen Vintage-Sounds und futuristischer Elektronik – alles ist möglich.
Purple Muscle Car: Mit dem Release dieses ersten Albums der Band auf Ruckers Label Wavebreeder Records geht die Reise nun richtig los. Diese wird sich mit Sicherheit nie wie eine langwierige Autofahrt anfühlen!

Fabian Rucker: saxophone, compositions
Philipp Nykrin: keyboards, compositions
Alois Eberl: trombone
Herbert Pirker: drums

www.purplemusclecar.com

 

Der Keller ist dem Österreicher sein Aussichtsturm

© Sebastian Juhn

Einlass: 19 Uhr,  Beginn: 20 Uhr

Freie Spende mit Vorschlag:
Sozial 12,-
Normal 20,-
Support 25,-
Tickets Reservierung per mail an tab@thomasandreasbeck.at

Dauer: 50 Min.

 

Thomas Andreas Beck: Texte, Musik, Performance
Auf die Bühne gebracht von Peter Wolf.
Kostüm Devi Saha.

„Der Keller ist dem Österreicher sein Aussichtsturm“ ist der Titel des aktuellen Lyrikbandes von Thomas Andreas Beck. Es ist das Buch eines Favoritners, der die Angst um den niemals ausreichenden Knedl hinter sich lassend über den Tellerrand hinausblickt, statt sich in seinen Keller zurückzuziehen.

An diesem Abend im Spitzer performt der Lyriker und Musiker seine Texte und stellt ihnen die Songs aus seinen letzten Alben „Ernst“ und „Alles Brennt“ zur Seite.

 

Wolfgang Tonninger schreibt nach der Uraufführung in der Matchbox, Salzburg:
„Und so wurde es, wie es werden musste, wenn einer in den Keller geht und die anderen ihm folgen. Ein Abend voll kämpferischer Zartheit. Ein Abend voller Gruseeligkeit, der nicht nur die Leichen berührte, die unter der Oberfläche aufeinanderliegen, sondern auch Hoffnung gab und Einblick in das, was leidenschaftlich brennt. Und so kam es, wie es kommen musste. Wenn die Berge die Aussicht verstellen, dann wird aus dem Keller ein Aussichtsturm.
Was daraus volkt?
Warten wirs ab.
Und bleiben wir.
Wachsam.“

Anton Thuswaldner schreibt in den Salzburger Nachrichten:
„Dieser Autor betreibt Mentalitätsgeschichtsschreibung. Thomas Andreas Beck untersucht das österreichische Wesen, dem er seine unfreundlichen Seiten nachweist.“

 

Thomas Andreas Beck, 1968 in Wien geboren, schreibt seit 35 Jahren Texte über in Österreich leidenschaftlich verdrängte Themen. Als Unternehmensberater ist er erfolgreich selbstständig seit 1998. Als Liedermacher veröffentlichte er seit 2009 sechs Alben – »Mei Herz brennt«, »Freude«, »Knistern«, »Stille führt«, »Alles brennt« sowie »Ernst« –, mit denen er solo und mit Band durch den deutschsprachigen Raum tourte.

2003 erschien sein Buch »Ich lebe sterbe«, 2012 »Alles in die größte Kraft« mit komprimierten Erkenntnissen, 2020 »Texte die was keine Lieder geworden sind« und 2024 »Der Keller ist dem Österreicher sein Aussichtsturm«.
Beck ist Mitglied im Österreichischen PEN Club. Er lebt und arbeitet in Wien und Breitenbrunn am Neusiedlersee.
thomasandreasbeck.at

Goldegg Verlag
Infos zu ‚Der Keller ist dem Österreicher sein Aussichtsturm‘