Reise ins Herz der Finsternis

 

Wenn die Maschine mal läuft, dann braucht es sicher eine Ewigkeit, sie wieder zum Schweigen zu bringen…

 
Konzeption/ Komposition/ Klangregie: Konstantin Jahn
Coding/ Patching/ Sound Design/ Technik: Stefan Pommer + Flo Panhölzl
Bildhauerei: Mirjam Mercedes Salzer
Projektleitung/ Dramaturgie: Valentin Jahn
Licht: Gwen Lenoble
Sprecher: Onno Ennoson
Organisation: Maximilian Kaufmann
 

 

Auf den Spuren von Joseph Conrads Erzählung „Heart of Darkness“ führt die „Reise ins Herz der Finsternis“ in eine postapokalyptische, längst verlassene und vom Dschungel überwucherte Stadt, in deren tiefen Eingeweide ein fieses, kaltes, böses Herz pulsiert. Intelligente Insekten, toxische Pflanzen und das subtile Dröhnen der Dunkelheit bevölkern die Szenerie.

Musikalisch erkundet die Installation die Poesie des Kapitals, die sich u.a. in den Frachtpapieren von Containerschiffen und binären Datenströmen offenbart.

Ein Chor aus 64 Sinus Oszillatoren versetzt die Besucher*innen in das Innenleben einer „Pure Data Maschine“

Mikrotonale Cluster und spektrale Klangschichtungen treffen auf historische Wachswalzenaufnahmen aus dem Kongo, welche die ausradierten Stimmen der kolonialen Opfer wieder zum Leben erwachen lassen.

Ein Netz aus Sensoren, welches mit 3D – gescannten und gedruckten toten Eschenwurzeln verknüpft ist, lässt die Besucher*innen der Installation mit der Maschine kommunizieren und somit den Sound manipulieren.

 

Eröffnung: 17. Juni 2021 18.00 Uhr
Vorstellungen: Mittwoch-Samstag 18.00-23.00 Uhr
Eintritt: Freie Spende

 
 
Dokumentationsfilm von Rudolf Gottsberger und StudioRot
 
Eine Co-Produktion mit dem Odeon Theater Wien
 

WEITER LEBEN

 


Koproduktion makemake produktionen & Theaterverein Odeon
In Kooperation mit Theater Nestroyhof/Hamakom & Milieu Kino

Eröffnung: 3.5.2021
Termine: ‍4.5. & 5.5. sowie 7.5.-13.5.2021
Beginnzeit jeweils 13:30/15:30/17:30

Tickets

Ursprünglich als Stationentheater geplant, werden vier Orte nun als Installation begehbar. Die Spieler*innen sind per Videoinstallation zu sehen, die Stationen sind live betretbar und erfahrbar – ein Theatererlebnis so weit abseits des Bildschirms wie derzeit möglich.

Erinnerung ist Beschwörung, und wirksame Beschwörung ist Hexerei. Ich bin ja nicht gläubig, sondern nur abergläubisch. Ich sag manchmal als Scherz, doch es stimmt, daß ich nicht an Gott glaub, aber an Gespenster schon. Um mit Gespenstern umzugehen, muß man sie ködern mit Fleisch der Gegenwart.
Ruth Klüger 1931-2020

Unerlöste Gespenster bewegen sich durch die Zwischenräume des (Un)vergleichbaren. Brücken von Einmaligkeit zu Einmaligkeit. Hier ist ein Schnittpunkt, hier bieten sich auch Vergleiche an, die nicht nur Unterschiede sind. Auf dem Pflaster des zweiten Bezirks navigiert die Inszenierung entlang Ruth Klügers autobiografischer Aufzeichnungen. Beginnend im Wien der 1930er Jahre bis in die Gegenwart. Wir fangen mit dem an was blieb.

(Aufführungsrechte: Wallstein Verlag GmbH, Göttingen)

Konzept: makemake produktionen, Kathrin Herm, Max Kaufmann, Eva Grün, Mirjam Mercedes Salzer | Regie: Sara Ostertag, Kathrin Herm | Musik: Martin Hemmer | Ausstattung: Max Kaufmann, Eva Grün, Mirjam Mercedes Salzer | Bau und Bespielung Milieu Kino: Max Kaufmann | Dramaturgie: Anita Buchart | Produktionsleitung: Julia Haas | Videoregie, Videoproduktion, Schnitt: Alex Lazarov | Kamera: Clemens Hillinger, Alex Lazarov | Tonmeister: Johannes Kollman | Colour Grading: Marin Lazarov | Regieassistenz: Luca Perfahl | Hospitanz: Lisanne Berton, Lena Knapp, Sabine Rechberger, Lisa Varouxis | Medienarbeit: Jolly Hager
Spieler*innen: Alireza Daryanavard, Martin Hemmer, Anne Wiederhold, Emma Wiederhold

Weitere Infos

 

 

Rahmenveranstaltung zu WEITER LEBEN:
RUTH KLÜGER ERINNERN
Termin: 6.5. 2021, 18:00
Ort: Stream auf der Webseite von Theater Nestroyhof/Hamakom

Nach dem für sie selbst unerwarteten Erfolg von WEITER LEBEN begann Ruth Klüger mit über 60 Jahren nochmal ein ganz neuartiges öffentliches Leben. Ihre poetisch kritische Stimme als Autorin, Rezensentin und Vortragende wuchs international zunächst im deutschsprachigen Raum, in Europa und später auch in Amerika. Nach dem geglückten Aufenthalt in Göttingen fasste sie Mut, zumindest gastweise für kürzer oder länger auch wieder ihre Geburtsstadt Wien aufzusuchen – die Stadt, aus der als Kind die Flucht nicht gelungen war, die ihr zutiefst unheimlich blieb und die ihr trotz einer beinahe erdrückenden Zahl an Ehrungen durchaus auch unfreundlich begegnete, wie in UNTERWEGS VERLOREN nachzulesen ist. Trotz ihrer Erfahrungen voll Offenheit und begabt für Begegnungen, wo immer sie hinkam, knüpfte Ruth Klüger auch hier in Wien persönlich und beruflich Bande und es wuchsen Freundschaften – ein je unverhofftes, im Kern stets radikal fragiles, biografisches Glück für ihr/e Gegenüber.

Es erinnern sich:

Eva Geber als Freundin, Begleiterin und teilweise Koordinatorin ihrer medialen Präsenz in Wien.
Herbert Ohrlinger als ihr Verleger beim Zsolnay Verlag.
Doron Rabinovici als Autor- und Forscherkollege.
Renata Schmidtkunz als ihre Filmemacherin und Interviewerin.
Daniela Strigl als engagierte Kollegin aus Literaturwissenschaft und -kritik.
Sowie Sabine Kock, Literaturwissenschaftlerin und Philosophin, die während ihrer Gastprofessur 2003 Teil des Wiener Freundinnenkreises um Ruth Klüger wurde.

 

 

Dank an

die Kulturabteilung der Stadt Wien, das BMKÖS – Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport, den Zukunftsfonds der Republik Österreich, den 2. Bezirk-Leopoldstadt sowie den Otto Maurer Fonds Österreich

Wilhelm Pevny, Die Kunst der Liebe oder Stellungswechsel (1987)

14 Dramen über den Moment, in dem jeweils Liebe entsteht, vergeht oder sich die Positionen zwischen den Akteuren grundlegend ändern. (Mit freundlicher Genehmigung des Autors)

Mit: Michael Ernst, Eva Fillipp, Bernhard Jammernegg, Christian Katt, Anna Morawetz, Bernd Remsing, Susanna Schwarz-Aschner, Gabriele Stöger (Gestaltung)