Die feministische Lesereihe „Musenküsse“ lädt auch heuer wieder zum literarischen Austausch. Heuer widmen wir uns dem Thema „Vorfahrinnen“, das in allen Veranstaltungen dieser Lesereihe mitschwingt: den weiblichen Vorbildern, Idolen und inspirierenden Wegbegleiterinnen, die unser literarisches Schaffen und Leben als Autorinnen beeinflusst haben.
Es lesen: Ditha Brickwell, Verena Dürr, Eva Geber, Olivia Golde, Cornelia Hülmbauer, Isabella Krainer, Eva Schörkhuber, Tini Trampler
Kuratierung & Projektdurchführung: Eva Geber, Eva Schörkhuber & Verena Dürr vom Verein AUFKultur
Der Dialekt-Blues-Poet Alex Miksch ist ein Unikat, das für seine emotionale Wucht gerühmt wird. Mit rauer Stimme und famosem Gitarrenspiel vermag er es wie kein anderer österreichischer Liedermacher, Erlebtes und Beobachtetes in Texte zu verwandeln und in Musik einzubetten. Sein musikalisches Schaffen ist durch die Verarbeitung seines bewegten Lebens geprägt und umfasst sechs Alben, die zu den Glanzstücken heimischer Dialektmusik gehören. Orges Toce mischt in seinem virtuosen Gitarrenspiel Jazz, Blues, Rock’n’Roll, zu einem Mix den er gerne Balkanbilly nennt. Philipp Moosbrugger am Kontrabass ist ein umtriebiger Musiker und jahrelanger Begleiter von Alex Miksch.
Sophie Resch: Textarbeit / Regie Stefan Sterzinger: Musik Bernhard Dechant: Textarbeit / Regie / Spiel
Ich durfte am Tisch der Götter sitzen; ein Zitat von Oskar Werner, dem Theater- und Filmschauspieler mit der magischen Stimme. Zu Lebzeiten vergöttert von vielen, berühmt geworden durch den Film Jules et Jim, in dem er ein neues, differenziertes Männerbild geprägt hat. Aber: Wie viel Gott verträgt ein einzelner Mensch, ohne daran zu zerbrechen? Und: Wer waren diese Götter, an deren Tafel Werner gesessen ist? Eine Tafel, an der sich der hochsensible Künstler schließlich vor den Augen seines Publikums zu Tode getrunken hat. Im Leben wie im Spiel war Oskar Werner exzessiv und kompromisslos. Bernhard Dechant Sophie Resch und Stefan Sterzinger folgen dieser Maxime, um Mythos und Realität und die Wechselwirkung von Genialität, Sucht und Sensationslust genauer zu untersuchen.
Eine Hommage an den Künstler Oskar Werner entgleist zur erbarmungslosen Auseinandersetzung über den Umgang der österreichischen Gesellschaft mit der Volksdroge Alkohol.
Wollen wir an Oskar Werners „Tisch der Götter“ sitzen oder darunter liegen? „Im Scheitern liegt die größte Wahrheit und nur die Liebe zur Wahrheit schafft Wunder“ Der Abend scheitert, doch das Glas bleibt halbvoll.
„…Dechants Spiel ist der reine Wahnsinn: Er führt Gespräche mit Werner, legt die Tiefpunkte seiner sowie der eigenen Biografie offen und führt so bestechend den Unterschied zwischen großem Trinker und kleinem Alkoholiker vor. Musiker Stefan Sterzinger leert indes ungerührt ein Stamperl nach dem anderen. Harter Abend, große Kunst.“ – Falter, Martin Thomas Pesl
„…Der Reiz dieses Theaterabends liegt in der vollkommen mode- und trendfreien Gestaltung, vor allem aber in der Nachdrücklichkeit des leidenschaftlichen Anliegens Bernhard Dechants. Aus seinen offengelegten persönlichen Erfahrungen, gespiegelt in Werners Fall, leitet er im zweiten Teil ein sozialpolitisches Pamphlet ab….“ – Der Standard, Margarete Affenzeller